Alle Artikel mit dem Schlagwort ‘Lyrik

Am Fluss leben

Es strömt, fließt – und drumherum quirlt es an den Ufern: So jedenfalls windet sich der Jilong-Fluss in Taipei, so geht es morgens unter und über Brücken, auf den Wassern zum Trommelschlag und den Rufen der Ruderer. Die Literaturzeitschrift „Am Erker“ rief, schickt uns Texte über den Fluss, kurz, lang, in Prosa oder Poemen. Voilà […]

Frieden

Hat er eine Chance?

Walter Pobaschnig, genauer Beobachter der gegenwärtigen Literaturszene, bat mich, für seinen Blog literatur outdoors ein Akrostichon zu schreiben. Der Titel „Give Peace a Chance“ war die steile Vorlage, zu der mir viele Zeichen einfielen, die wie Gräten im Hals stecken bleiben. Wie überhaupt dieser Krieg. Und das Gezetere darum in deutschen Feuilletons.Erst recht in den […]

Ukraine

Gedichte aus der Ukraine – weil mich die Lyrik-Online-Lesung von manuskripte (Graz) und Hermes Baby (Wien) so geflasht hat, poste ich in (un-)regelmäßigen Abständen ab sofort und so lange, wie dieser Wahnsinn anhält, auf Facebook Gedichte. Alphabetisch, je nachdem, wie auf lyrikonline die Gedichte der ukrainischen Lyriker:innen aufploppen.

Tsai Wan-shuen

Translasien

Übersetzungen aus Süd- und Ostasien Viel wird geschrieben in süd- und ostasiatischen Ländern, vielfältig und sprachlich herausfordernd ist die Literatur dieser Länder. Dennoch nimmt man sie auf dem internationalen Buchmarkt kaum wahr, denn wenig wurde bislang ins Deutsch übersetzt. Diesem Missverhältnis zwischen einer immensen literarischen Produktion auf der einen und der geringen Zahl an Übersetzungen […]

Mit scharfem Blick

Es war das Bellen der Hunde, das mich auf den taiwanischen Lyriker Cheng Chiung-ming aufmerksam machte. Entdeckt hatte ich ihn im Vorspann der Anthologie Kriegsrecht, die wie keine andere ein halbes Jahrhundert Literaturgeschichte Taiwans umfasst. Diese Hunde lassen sich nichts gefallen, und das will viel heißen in einem Land, das de facto 40 Jahre unter […]

Walle Sayer, der Wortkrumenfinder

Pathos und ein Loblied auf die Provinz ist Walle Sayer fremd. Er sucht nach Wortkrumen in seinem Dialekt wie ein Archivar und setzt sie behutsam ein, des Klanges wegen oder auch nur, wenn es kein anderes adäquates gibt. Das Hingetuschte wirkt bei ihm Sayer keineswegs leicht, jedes Wort ist wohl gesetzt. Und mit wenigen Worten […]

Von Mohn und Farn

Mohnblüte I Anfangs hielt ich es für die Erinnerung an ein Origami,was da unter dem Dachvorsprung über dem Wasser hing und mir zufällig in den Blick geriet.Doch bevor ich genauer hinsah, verwandelte es sichin den Ton einer Zither, wie eine Feder über dem Ort des Abschieds schwebend,die ein Vogel im Flug unabsichtlich fallen ließ.Tief ins […]

Nach. Corona.

Der Raumduft überlagert das Desinfektionsmittelauf der Treppe nach unten in die Jazz-Bar.Wie vor 30 Jahren, als ich in ebensolch obskurem Lichtan einer Theke stand. Ginza.(Der Mann mit sorgfältig gekämmtem grauem Haar,die Chefin brüsk und geschäftstüchtig.)Ein vierköpfiges Jazz-Ensemble auf der Bühne.Sieben im Publikum.Die Zeit danach hat begonnen.

Pflanzen überall

Wie konnte es geschehen, dass unter Hunderten von Einsendungen gerade mein Dreizeiler auffiel und aufgenommen wurde in „Steinbrech. Gedichte zu Pflanzen“? Freuen tut es mich jedenfalls für mein Zimmerpflanzen-Haiku. 153 AutorInnen aus sechs Ländern haben geschrieben über „Pflanzen, die uns ernähren, uns schmücken, schützen und heilen – und sie töten uns.“ Am 27. Oktober 2017 […]

Erloschene Wut

Unruhige Momente im Leben, verdichtet in Haikus, die nachdenklich stimmen, Oberflächen aufbrechen und Gedankenräume erschließen: 164 Texte von 123 Poeten und Poetinnen wurden zu diesem Thema zusammengetragen in dem Buch Unruhige See(le). Sie vermitteln einen Einblick in das zeitgenössische Haiku-Schreiben deutschsprachiger Autoren. Das Projekt kam durch eine Ausschreibung von „SternenBlick“ zustande und in Kooperation mit […]