Tsai Kun-Lin

Panels verlieren ihre Fassung

„Ein Junge, der gerne las“ – so lautet der Untertitel des ersten Bandes einer auf vier Teile angelegten taiwanischen Graphic Novel; weil dem Jungen die Bücher zum Verhängnis wurden? Denn als junger Mann wird Tsai Kun-Lin Opfer des Weißen Terrors, der Taiwan 40 Jahre lang im Griff hatte. Schließlich regierte die Partei Chiang Kai-Sheks uneingeschränkt über das Land, und missliebige Personen wanderten vor allem nach dem Aufstand vom 28.2.1947 rasch hinter Gitter oder wurden gleich hingerichtet. So wurde Tsai Kun-Lin beispielsweise angeklagt, weil er angeblich einer Untergrundorganisation angehörte, was aber nur ein Lesezirkel war. Sein Leben und damit auch die wechselhafte Geschichte Taiwans liegt nun auf Deutsch vor.

Eine Rezension zu Band 1 und 2 erschien am 17.8.2023 in der WOZ.