climate fiction aus Taiwan
Jedes kleine Stück Plastik, das in den letzten 50 Jahren hergestellt wurde und in den Ozean gelangte, ist immer noch irgendwo dort draußen. Was aber, wenn eine dieser Plastikmüllinseln im Pazifk auf eine reale Insel prallt, auf Taiwan zum Beispiel? Dieser Gedanke ist Ausgangspunkt des Romans Der Mann mit den Facettenaugen des taiwanischen Autors Wu Ming-Yi. Darin rettet die lebensmüde Akademikerin Alice den Indigenen Atile’i, der auf eben solch einer Müllinsel gelandet ist.
Wandelnde Bäume, Rehe, die sich in Ziegen verwandeln – Menschliches, Natürliches wird dabei mit Magischem verknüpft; es geht um indigene Mythen und Überleben in einer Moderne, die kaum noch Überleben zulässt. Und zwischen den Zeilen schwingt die Frage mit: „Was können, was sollen wir tun?“
„Zusehen, ohne einzugreifen. Allein dazu bin ich da“, antwortet darauf der Mann mit den Facettenaugen.
Die ganze Rezension ist nachzulesen in der WOZ vom 24.11.2022.
Wu Ming-Yi: Der Mann mit den Facettenaugen. Aus dem Chinesischen von Johannes Fiederling. Matthes & Seitz, 2022, 318 Seiten.
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