Vortrags- und Leseabend in Zusammenarbeit mit dem Übersetzerhaus Looren in Wernetshausen.
Am 10. März 1959 erhob sich das Volk gegen die Fremdherrschaft der Chinesen in Lhasa, der Aufstand wurde niedergeschlagen, ein Exodus begann, und seither leben Tibeter in den USA, Indien, England, der Schweiz und knapp sechs Millionen in Tibet. Längst driften die Lebenswelten und Erfahrungshorizonte innerhalb der tibetischen Gemeinschaft auseinander. Die bekannte tibetische Autorin Tsering Öser sagt dazu: „Beim Schreiben merke ich, wie ich mir selbst fremd bin, sehe, wie viele Tibeter mit sich selbst uneins sind, und beobachte eine Spaltung des tibetischen Volkes.“
In ihrem Vortrag geht die Sinologin und Tibetkennerin Alice Grünfelder anhand literarischer Texte auf Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Lebensweise heutiger Tibeter ein. Sie beleuchtet aber auch deren Unbehagen, nie wirklich dazuzugehören, im extremsten Fall immer ein entwurzelter Flüchtling zu sein. Marco Badilatti begleitet sie mit Leseauszügen aus ihren Büchern „Flügelschlag des Schmetterlings“ und „Reise in den Himalaya“.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Übersetzerhaus Looren in Wernetshausen.
Zeit: 10. März 2013,19:30 Uhr
Ort: Villa Grunholzer, Florastrasse 18, 8610 Uster
„Es war ein äusserst gut gestalteter, inhaltlich vielschichtig und interessant vorgetragener Abend. Es war schön, dich so aus dem Vollen schöpfend zu erleben. Die Reaktionen und die Fragen haben gezeigt, dass dein Vortrag bei den gespannt lauschenden Zuhörern auch sehr gut angekommen ist.“
Florence Widmer, Übersetzerhaus Looren