Komplizierte Tee-Zeremonien waren nie etwa für mich: Steif und ängstlich saß ich oft da, um nur ja keinen Fehler zu machen.
Ganz anders in Taiwan im Ali-Shan-Gebirge. Ein Teebauer bat uns an den Teetisch und begoß Schälchen und Kännchen und redete und goß weiter das Wasser in unsere Becher, und wir tranken und redeten, und der Nebel zog auf, und die Sonne ging unter und am nächsten Tag später auf, als wir dachten, weshalb wir den legendären Sonnenuntergang verpassten.
Aber von dem Tag an bin ich süchtig nach dem Wohlgeruch des Gaoshan-Tees aus Taiwan, der in hohen Höhen nur angepflanzt wird. Über diese Tee-Affaire habe ich für Anne Weberts Blog Topfgeflüster geschrieben.