Der Tag

Wenn die Sonne nicht mehr scheint

Es war während der Hundstage, am sechsten Tag des sechsten Monats. Es war so heiß, dass Menschen starben und der Bestattungladen im Dorf alle seine Totengewänder verkaufte, alle Trauerkränze, das ganze Flittergold.

Denn die Menschen hatten wieder einmal den ganzen Tag lang gackert, sie arbeiteten wie blöd, um dem Unwetter zuvorzukommen, das die Arbeit eines ganzen Jahres zunichte machen würde. Die Menschen wetzten die Sensen und dreschten das Korn – sie waren hundemüde, ja sterbensmüde, manche schliefen aus Erschöpfung auf den Feldern ein.

Mit diesen Szenen beginnt der wunderliche Roman des chinesischen Schriftstellers Yan Lianke, die ganze Rezension ist nachzulesen in der WOZ.

Yan Lianke: Der Tag, an dem die Sonne starb. Aus dem Chinesischen von Marc Herrmann. Matthes & Seitz, 2024, 366 Seiten.

Eine weitere Besprechung eines Roman von Yan Lianke ist hier nachzulesen.

Bei Matthes & Seitz wurden zudem die beiden Romane Dem Volke dienen und Der Traum meines Großvaters wieder aufgelegt, beide in der Übersetzung von Ulrich Kautz.