Verliebt in Shanghai

Hat die Sinologin und Autorin Susanne Hornfeck in ihren Jugendromanen Ina aus China und Torte mit Stäbchen ihre Protagonistinnen aus politischen Gründen einmal quer über den Kontinent geschickt, so reist dieses Mal die widerborstige Teenagerin Mulan nach Shanghai, weil sie die Chinesisch-Kurse in ihrer Heimatstadt München nicht besuchen will. Kurzerhand beschließt der Vater, dass sie dann eben die Sprache ihrer Mutter drei Monate lang vor Ort lernen soll. Dort wird sie von ihrer Verwandtschaft gleich in Beschlag genommen und ist ein wenig irritiert vom schroffen Gebaren ihrer Großmutter, die ständig ein Zitat von Konfuzius oder Mao auf den Lippen trägt. Vielleicht ist diese alte Frau mit ein Grund, dass ihre Mutter so lange nicht mehr in Shanghai war?

Mulan wird zwar keihornfeck_mulan_vp105631_4c-658x1024n spektakuläres Familiengeheimnis entdecken, doch die Geschichte um eine junge entflammende Liebe – garniert mit zahlreichen Erklärungen zum chinesischen Kontext – liest sich vergnüglich.

Susanne Hornfeck: Mulan. Verliebt in Shanghai. dtv, 2016.