Sri Lanka fürs Handgepäck.
Geschichten und Berichte – Ein Kulturkompass
Herausgegeben von Alice Grünfelder
Serendip, wie Sri Lanka von den arabischen Seefahren getauft wurde, war für Nicolas Bouvier – wie für viele andere Autoren – auch in anderer Hinsicht Serendip; ein Zufall, dass er ausgerechnet auf dieser Insel blieb. Doch erst im Jahr 1974 schreibt Bouvier in nur einer Nacht den Aufguss aller ceylonesischen Phantasmen nieder. Auch Hermann Hesse brauchte fast zwanzig Jahre, damit seine Reise nach Ceylon in Siddharta Früchte trug. Volkserzählungen vom treulosen Freund und einer treulosen Gattin zeigen den feinen Humor des Volkes, wenngleich Naturgewalten immer wieder die Insel heimsuchen, so in „Lansina Nonas Kampf mit dem Fluss“ und in Christoph Ransmayrs „Wallfahrer“. Er erzählt von einem Ehepaar, das als Dank für die Rettung vor dem Tsunami auf den Adams Peak pilgert, als Dank auch dafür, vom Bürgerkrieg verschont worden zu sein. Buddha hatte dort einen Fußabdruck hinterlassen, Shiva getanzt, der Apostel Thomas habe gedankt, dass ihm sein Gott diesen Blick in das Tal gewährte. Und schließlich ist es dieser Berg, der die unterschiedlichsten Menschen per Serendip auf dieser Insel zusammenführt.
Weitere Autoren in diesem Band: John Hagenbeck, Ranjith Henayaka, Jacob Haafner, Rolf Lachner, Michelle de Kretser, Michael Ondaatje.
Taschenbuch UT 662
Unionsverlag, 2014
www.unionsverlag.com