Ein wichtiger tibetischer Filmemacher Das erste und letzte Mal traf ich Pema Tseden 2007 in Peking. Da sprachen wir über seine Erzählungen, die er auf Tibetisch schrieb und selbst ins Chinesische übersetzte – ein rundlicher junger Mann mit Nickelbrille, voller Elan und Zuversicht, die beiden Welten und Kulturen, die tibetische und chinesische, in seinen Filmen […]
Autor: A A
Ungehorsam für den Frieden
Ende der 1970er Jahre spitzte sich der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA erneut zu. 1983 ließ die NATO Nuklearraketen in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen westeuropäischen Ländern stationieren. Vor allem die schwäbische Gemeinde Mutlangen rückte damals als Standort von Pershing-II-Raketen in den Fokus der Friedensbewegung und der Öffentlichkeit. Weil ich darüber […]
Das Leben eines anderen …
… einmal ausprobieren. Eine Lektürenotiz. Darum geht es, und geht es doch nicht. Mal ehrlich, wer hat sich nicht schon einmal vorgestellt, die Haut eines anderen überzustreifen? Erst recht, wenn man wie Rechtsanwalt Akiro Kido die Diskriminierung als Nachfahre koreanischer Einwanderer fürchtet, weil rechtsextreme Gruppierungen im heutigen Japan an Macht gewinnen? Einmal nur das Leben […]
Hat er eine Chance?
Walter Pobaschnig, genauer Beobachter der gegenwärtigen Literaturszene, bat mich, für seinen Blog literatur outdoors ein Akrostichon zu schreiben. Der Titel „Give Peace a Chance“ war die steile Vorlage, zu der mir viele Zeichen einfielen, die wie Gräten im Hals stecken bleiben. Wie überhaupt dieser Krieg. Und das Gezetere darum in deutschen Feuilletons.Erst recht in den […]
Fern von uns?
Adelheid Duvanel lesen Mirjam lebt im Erziehungsheim „Zuversicht“. Hubert Vollundganz ist der kleine Mann mit dem schwarzen Hut, der dort um die Ecke biegt. Eine stille Frau trägt immer einen Sack aus rotem Stoff über ihrer Schulter. Jakob nennt die Suppe, die er täglich kocht, „Eigenbrötlersuppe“. Und über allem fällt der Himmel in Fetzen herunter. […]
Translasien
Übersetzungen aus Süd- und Ostasien Viel wird geschrieben in süd- und ostasiatischen Ländern, vielfältig und sprachlich herausfordernd ist die Literatur dieser Länder. Dennoch nimmt man sie auf dem internationalen Buchmarkt kaum wahr, denn wenig wurde bislang ins Deutsch übersetzt. Diesem Missverhältnis zwischen einer immensen literarischen Produktion auf der einen und der geringen Zahl an Übersetzungen […]
„Ein zweites Leben“
Salon Jullien Wir laden herzlich ein zu Lektüre und Diskussion des jüngsten Werks des französischen Philosophen und Sinologen François Jullien. Er stellt sich darin die Frage, wie ein „zweites Leben“ als Fortsetzung des alten Lebens zu denken ist. Dabei geht es Jullien eher um einen neuen Anlauf als um platonische Reduktion auf Weisheit und keineswegs […]
Eine Insel und ihre turbulente Geschichte
Lektürenotiz zu Stephan Thomes Familienroman Pflaumenregen Dieser Roman ist ein Beweis dafür, dass Literatur mehr kann als ein Sachbuch, als Dokumentationen, als wissenschaftliche Auseinandersetzungen. Denn Stephan Thome ist mit Pflaumenregen gelungen, die schwierige historische Epoche Taiwans – Kolonialisierung durch das japanische Kaiserreich, anschließende Übernahme der Insel durch die Kuomintang-Truppen – auf diverse Schultern einer Großfamilie […]
„Seinem Affen Zucker geben“
Interview mit Stefanie Jacobs über den Roman Bestiarium von K-Ming Chang Eine Familiengeschichte über drei Frauengenerationen hinweg ist dieser Debütroman der US-taiwanischen Autorin K-Ming Chang: Es geht um Tigergeist und Tigerschwanz, viele Löcher, die offenen Fragen gleich gestopft werden müssen, vergrabenes Gold und verbuddelte Briefe. Ein wortwuchtiger Roman, dessen Lektüre mich – zugegeben – ratlos […]
Wozu?
„Man kann ja eh nichts machen.“ Wer so fragt, hat gleich verloren. Denn ist es nicht gerade der Pessimismus, der uns in eine passive Haltung zwängt, die uns nur reagieren lässt, die einen impft mit diesem fatalen Satz? Antworten auf diese und andere Fragen diskutiere ich auf dem Blog „Aus dem Alltag“ von Manfred Lipp […]