Kontrapunkt China – Tibet

Berliner Literaturkritik
„Flügelschlag des Schmetterlings“ erschien bereits im Juli 2009 im Unionsverlag. Alice Grünfelder publizierte hierin Texte tibetischer Autoren und Autorinnen, die über ihre Zerrissenheit zwischen China und dem nach Autonomie strebenden Tibet schrieben.

Wer hätte besser eine Auswahl über die Sicht einzelner Autoren bezüglich der Tibet-China-Krise treffen können, wenn nicht Alice Grünfelder? Verbrachte sie doch schließlich zwei Jahre als Stipendiatin in Chengdu, der Provinz Sichuan in China, und unternahm zahlreiche Reisen nach Tibet, wo sie unter anderem als Dolmetscherin tätig war. Nach ihrem Aufenthalt schloss sie ihre Magisterarbeit bezüglich neuerer tibetischer Literatur ab und kehrte 1999 nach Berlin zurück, um dort eine Agentur für Literatur in Asien zu gründen. Bereits 1997 thematisierte Alice Grünfelder, respektive Erzähler aus Tibet, in „An den Lederriemen geknotete Seele“ ein Panorama der rätselhaften Tibeter und ihrer Glaubenswelt. „Flügelschlag des Schmetterlings“ skizziert ebenfalls kulturelle Gegebenheiten, offeriert jedoch insbesondere persönliche Empfindungen mit Fokus auf den anhaltenden politischen Spannungen.

Aus: Berliner Literaturkritik