Wolken schießen über den zerklüfteten Berggrat
ein Regenbogen stemmt sich hoch, biegt sich weit übers Tal
ein schwarzer Salamander, noch einer – weil der Regen kommt –
krabbeln unbeholfen auf dem Pfad, kriechen unter den nächsten Stein
eine schwarze Schnecke erstarrt, weil sie Schritte hört
oder erste Tropfen auf ihren Rücken fallen
schwarze Ziegen meckern und glocken.
Mit jedem Schritt regnet es stärker, scheint es,
bis der Pfad sich windet und eine Hütte verheißt,
wo keine ist, erst nach der übernächsten Biegung
steht sie da auf einer Anhöhe, die tief hinabstürzt.
Und als die Wolkendecke sich öffnet wie ein Fenster
zackt der Berg kurz auf, bevor es sich wieder schließt.
Nasse Felsen blinken in der Sonne
Gämsen recken den Kopf in die Höhe
Murmeltiere pfeifen und verschwinden unter Felsen.
Das Tal ruft, der Waldboden bebt.
Mit jedem Schritt werden Fantasien in den Boden gestampft
überhaupt kommt man mit dem Denken nicht weit.
Wohl der Sinn des Bergwanderns.
Gedanken auf einer Wanderung im Kanton Uri, mit der Gondel zum Arnisee, auf dem steilen Waldweg hinauf zum Sunnigrät, vor dort den Berg gequert zur Leutschachhütte. Und am nächsten Tag die blau-weiße Route über den Wichelpass, das Schindlachtal hinunter wieder zum Arnisee zurück.