Nächtliches Spazierenschreiben …

… organisierte das Museum Strauhof im Zusammenhang mit der Ausstellung
„Ce n’est pa trés beau“ zu Friedrich Glausers Werk, wobei folgende Notizen entstanden.

Lumière in der Nacht
Brunnen-Hedwig malt den Schatten des Teufels an die Wand,
der soeben mit gläsernem Aufzug hinauffuhr in die Nacht,
acht Glühlämpchen kündeten von
seinem Kommen.
Hinter ihm strahlt am jenseitigen Ufer eisblau der Waldrand,
eisblau wie in Glauser‘schen Krankenzimmern.
Eine gelbe Schaukel vibriert, der Kies knirscht,
hohl tönen die Schritte auf Steinplatten.
Grell sind die Wissenspaläste angestrahlt,
noch heller irrlichtert blaue und gelbe Leuchtreklame im Fluss.
Rollt ein Koffer nachts über das Pflaster, ist es lauter?
Lauter auch, wenn Wasser in den Brunnen plätschert,
feuchter und kälter die Dunkelheit? Ist ein Pudel nachts weißer?
Illuminiert nur von flackernden Straßenlaternen,
flankiert von Fidelio und Goethe, der einst in Robert Walsers Gasse
zu Mittag aß, am helllichten Tag.
Doch Studers Lächeln sieht man auch im Dunkeln.

Mehr Informationen über ungewöhnliche Spaziergänge
finden Sie bei der Agentur für Gehkultur.