Verboten

Verbotene Literatur aus China.

Lesung und Vortrag mit Alice Grünfelder.

Noch immer fürchten Regierende die Macht der Worte. Noch immer werden wegen Büchern Menschen unter Hausarrest gestellt oder gar verhaftet, ihre Texte sind schlicht verboten. Tsering Öser, Jamyang Kyi, aber auch der Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo sowie Liao Yiwu, der sich unlängst nach Deutschland absetzte, sind gefürchtete Regimekritiker, derweil sie lediglich in Worte fassen, worunter unzählige Bewohner
Chinas leiden.
„Es besteht keine Pressefreiheit, keine Rede- und Versammlungsfreiheit, kein Recht sich zu organisieren. Das gesamte fortschrittliche geistige und kulturelle Leben wird abgewürgt, große Künstler werden jeder
Arbeitsmöglichkeit beraubt und drangsaliert, ihre Werke zerstört und verbrannt.“ Diese Protestnote wurde 1933 von chinesischen Intellektuellen gegen die Bücherverbrennung in Deutschland verfasst, unterzeichnet u.a. von Lu Xun. Der deutsche Botschafter in China lehnte das Schreiben ab mit der Begründung, es sei pure Propaganda und der Sachverhalt maßlos übertrieben. Knapp 80 Jahre später wechselten die Fronten, doch die Zustände sind geblieben, sonst gäbe es keine „verbotene Literatur aus China“.

In Zusammenarbeit mit dem DeutschSchweizer PEN Zentrum.

Ort: Tibet Songtsen Haus, Zürich
Zeit: 10. Dezember 2011, 19.30 Uhr