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Tibets Kultur in Bewegung

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„Flügelschlag des Schmetterlings“ (© Unionsverlag)

Lesung und Vortrag mit Alice Grünfelder.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Tibet immer stärker, immer schneller verändert. Längst driften die Lebenswelten und Erfahrungshorizonte innerhalb der tibetischen Gemeinschaft auseinander. Die bekannte tibetische Autorin Tsering Öser sagt dazu: „Beim Schreiben merke ich, wie ich mir selbst fremd bin, sehe, wie viele Tibeter, die ich kenne, mit sich selbst uneins sind, und beobachte eine Spaltung des tibetischen Volkes.“

Wie sich dies im konkreten Fall zeigt, erfährt man in diesem Vortrag über die Erzählsammlung Flügelschlag des Schmetterlings. Die Geschichten sind geschrieben von Tibetern, die in den USA, England, der Schweiz, Indien, in Tibet und China leben. Denn in Tibet wie auch jenseits des Himalaya und über sämtliche Sprachgrenzen hinweg tauchen ähnliche Fragen auf: Das Unbehagen in der eigenen und fremden Kultur, das stete Wissen darum, nie wirklich dazuzugehören, im extremsten Fall eben immer ein entwurzelter Flüchtling zu sein, macht die Tibeter in der Tat im mehrfachen Sinne zu modernen Nomaden des 21. Jahrhunderts.

Ort: Völkerkundemuseum Hamburg
Zeit: Sonntag, 19. August 2012, 12 Uhr
Buch: Flügelschlag des Schmetterlings. Tibeter erzählen. Herausgegeben von Alice Grünfelder. Mit Texten von Jamyang Norbu, Tenzin Tsundue, Tsering Öser und anderen. Unionsverlag